Irland Tag Zwei – Newgrange, Trim Castle und Clifden
Pünktlich um 8 Uhr geht es im Killowen House los mit Frühstück. Gegessen wird im Esszimmer, dass an das Wohnzimmer grenzt. Es riecht nach Speck, Eiern und Toast. Eine Familie sitzt schon beim Frühstück nahe des Wohnzimmers. Wir nehmen an der großen Tafel Platz. Alles ist gemütlich eingerichtet. Kitschig aber gemütlich. In einem fremden Wohnzimmer zu sitzen und zu essen ist echt ein komisches Gefühl. Angela fragt uns ob wir Kaffee oder Tee möchten. Sie trägt Hausschuhe und ist wirklich super nett. Zum Frühstück gibt es Speck, Würstchen, Irish Pudding (in Schwarz und Weiß), Spiegelei und warme Tomate. Irish breakfast. Lecker. Nichts für die Diät-Fraktion aber lecker.
Angela versorgt uns noch mit Tipps für den bevorstehenden Tag und gibt uns noch einen B&B Katalog mit. Zwar von 2013 aber trotzdem sehr hilfreich auf der weiteren Reise.
Newgrange
Pünktlich um kurz vor 09:30 Uhr stehen wir in der recht kurzen Schlange zu den Gräbern des Brú na Bóinne Visitor Center. Wir buchen für 12,- Euro 2 Tickets für Newgrange. Man kann auch alle 3 Gräber besichtigen. Newgrange ist das Bekannteste der 3 Gräber. Das Ganggrab ist 3150 v. Chr. erbaut worden.
Mit einem alten (Mercedes) Bus fahren wir zusammen mit ca. 20 anderen Leuten zum Newgrange Grab. Nach einer kurzen Einweisung gibt es auch gleich eine Führung. Leider darf im Inneren des Grabes nicht fotografiert werden. Ich hatte mir das Innere anders vorgestellt. Größer und weit verzweigter. Der Weg ins Innere dauert ungefähr 30 Sekunden. Es ist eng, dunkel und ziemlich tief so dass man sich die Hälfte des kurzen Weges bücken muss. Nichts für Menschen mit Platzangst.
Unser Guide macht die Führung wirklich spannend und super interessant. Auch wenn das Grab innen wirklich klein und eng ist. Dort zu stehen und zu wissen dass das Ding 5.000 Jahre alt ist wirklich ein krasses Gefühl. An nur etwa 13 Tagen jeden Jahres dringt um die Wintersonnenwende bei Sonnenaufgang ein Lichtstrahl durch eine Öffnung über dem Eingang für ca. 15 min in den Gang und die Kammer. Er beleuchtet dann den inneren Teil dieses Grabes. Eindrucksvoll wird dieser Effekt mit einer Lampe in völliger Dunkelheit simuliert.
Nach der Führung und einem kleinen Rundgang um das Grab lernen wir noch eine deutsche Au-Pair aus Dresden kennen die uns noch ein paar Tipps für die Weiterfahrt gibt. Und wir erhaschen sogar noch einen Blick auf die Grabanlage von vorne. Ohne Menschen :)
Trim Castle
Bevor wir den 251 km langen Weg an die Westküste nach Clifden antreten machen wir noch einen kleinen Zwischenstopp bei Lidl :) und beim Trim Castle. Von Newgrange nach Trim sind es ca. 35 km über kleinere Landstraßen. Viele Schlaglöcher enge Kurven und ein paar Mal müssen wir wenden weil wir Abzweigungen verpassen oder denken wir haben sie verpasst!
Die alte Burgfeste liegt mitten im Ortskern von Trim. Wir bekommen ein deutsches "Handbuch" vom lustigen Mann an der Kasse in die Hand gedrückt und machen uns auf den kleinen Weg um die Burg. Es gibt auch eine Führung innen drin aber da steht uns nicht der Sinn nach. Wir vertreten uns die Beine im schönen Burghof und im angrenzenden Gelände.
Es ist traumhaft sonniges, wunderschönes Wetter. Windig ist es. Aber das ist es in Irland eigentlich immer.
Clifden
Die Fahrt geht weiter auf der M6 nach Richtung Galway. Unser Ziel ist Clifdon. Ein kleines Städtchen nahe der irischen Westküste. Je weiter man in den Westen, ins County Connemara kommt, desto karger wird die Landschaft. Weniger grün, mehr gelb regiert das Bild dort draußen. Ein bisschen wie Arizona in den USA. Höhere Berge, zerklüftete Felsen und trockenes Gras. Trotzdem wunderschön.
Man hat hier das Gefühl die Geschwindigkeiten auf den Schildern sind keine Höchstgeschwindigkeiten sondern das was unbedingt gefahren werden muss! Die Iren fahren hier 100 km/h wenn 100 km/h erlaubt sind. Auch wenn man gerade so an einander vorbei kommt. Ich wollte nicht mit dem Wohnmobil hier sein. Auf der Linken Straßenseite fahren und den Fahrerplatz auf der rechten Seite haben macht da bestimmt doppelt keinen Spaß :)
Gegen 18 Uhr kommen wir müde und erschöpft in Clifden an. Wir suchen uns am Ortseingang eine Unterkunft (dazu im nächsten Beitrag mehr) und gehen in die kleine Innenstadt auf ein Bier und Fish & Chips ins Derryclare.
Danach geht es nach einem schönen Sonnenuntergang und kurzer Tagesplanung im Gästehaus ins Bett.
Die Route und zurückgelegte Strecke des zweiten Tages gibt es übrigens hier zu sehen KLICK