Marrakech – Anreise und der Djemaa El Fna
Riad Al Jazira
In Marokko gelandet geht es als erstes per Gebuchtem Transfer ins Hotel. Das Riad liegt mitten in der Altstadt von Marrakech. Der Taxifahrer bringt uns bis zum Rand des befahrbaren Bereiches. Dort angekommen übernimmt ein Kollege des Hotels und nimmt uns mit in die verwinkelten Gassen der Medina von Marrakech.
Vor 42 Jahren ist mein Vater mit 2 Freunden von Deutschland aus nach Marrakech gefahren. Mit dem Auto. Heute leider nicht mehr wirklich denkbar. Ich habe viele Geschichten von meinem Vater gehört wie es dort war. Er hat mir viele Eindrücke beschrieben die ihm im Kopf geblieben sind. Ich denke so richtig viel wird sich seit dieser Zeit hier nicht geändert haben. Zumindest im Vergleich zu unseren Städten und Ballungszentren.
Die Gassen hier sind winzig. Schlängeln sich rechts, links manchmal werden sie schlagartig größer um dann wieder trichterförmig kleiner zu werden. Menschen und Mopeds drängeln sich die engen Wege entlang. Ich bin völlig geplättet von den Eindrücken. Der Weg kommt mir lange vor und irgendwie hab ich das Gefühl: den Weg hier finden wir nie wieder zurück. Es war schon dunkel als wir ankamen. Hier mal ein Bilder der engen Gassen auf dem Weg zum Riad:
Nach etwa 2 Minuten Fußmarsch kommen wir an eine kleine Abzweigung. Es geht durch einen niedrigen Durchgang. Ich muss mich bücken und wir schleichen uns gebückt durch einen engen Gang in Richtung unseres Riads. Um die nächste Kurve herum bremst uns eine etwa 1.50 hohe Holztür mit eisernen Beschlägen. Unser Guide öffnet die Tür und wir treten ein. Innen riecht es nach Rosen und Arghanöl. Es ist angenehm ruhig. Wir werden durch einen quadratischen Innenhof geführt. Dort in der Mitte tront eine majestätische , etwa 5 Meter hohe Palme. Durch den ersten Hof geht es um 2 Ecken in den Nächsten. Die beiden Höfe sind beide nur mit einer Plane bedeckt. Wahrscheinlich hat es erst geregnet. Sonst wäre wohl "Open Air" angesagt.
Wir bekommen einen Minztee zur Begrüßung und genießen die Ruhe und die gemütliche Umgebung. Das Riad ist wirklich super schön!
Erster Ausflug an den Djemaa El Fna
Wir entschliessen uns noch einmal los zu ziehen und uns noch etwas zu essen zu suchen. Am meisten Auswahl gibt es hier am belebtesten Platz in Marrakesh. Dem Djemaa El Fna. Übersetzt bedeutet das "Versammlung der Toten"! Von tot kann hier allerdings nicht die Rede sein.
Schon von Weitem kann man Trommeln und Flöten von Schlangenbeschwörern hören. Geschichtenerzähler geben, umringt von Einheimischen, ihre Geschichten zum Besten. Unzählige kleine Zelte bieten alle möglichen Speisen an. Am Rande versuchen Händler die verschiedensten Waren an den Mann und verschleierte Frauen Henna Tatoos an die Frau zu bringen. Es riecht nach gegrilltem Fleisch, verbranntem Holz und diversen Gewürzen.
Ich fand es bei Steffens Reiseberichten immer toll wenn man auch die Geräuschkulisse auch mal zu "Ohr" bekam. Daher habe ich mir auch einen Soundcloud Account geholt
Ein paar geräuschvolle Eindrücke gibt es hier:
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Wir lassen suchen uns einen Stand aus (Stand Nummer 95) an dem viele Einheimische essen. Bei Ihnen sitzen dürfen wir allerdings nicht. Die Touristen sitzen wohl immer auf der Rückseite der Stände. Somit getrennt. Schade!
Essen ist prima und kostet knapp 6 Euro (60 Dirrham) pro Person inklusive Getränke. Nach dem Essen genehmigen wir uns noch ein Glas Orangensaft an einem anderen Stand. Pro Glas sind hier 4 DH fällig (0,40 Euro). Lecker und natürlich frisch gepresst. Orangensaft am Rande des Marktes trinken geht leider nicht ganz ohne betteln. 2 kleine marokkanische Jungs wollen Geld haben bekommen aber, zu ihrer Überraschung, ein Glas Orangensaft von uns spendiert. Trinkend lassen wir die beiden stehen und gehen zurück zu unserem Riad.
Wir beenden den Abend im Riad mit einem Glas (selbst mit gebrachtem) Wein.
Mitte der Woche gibt es ein paar mehr Eindrücke und ich den ein oder anderen Tipp zu Marrakech.